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Versuchsphase: Asylsuchende werden an einem Tag pro Woche beschäftigt

Die Gemeinde Flawil startet in der nächsten Woche mit einem Versuch. Während zweier Monate werden zwei Asylsuchende an einem Tag pro Woche beim Säubern der öffentlichen Strassen, Plätze und Wege behilflich sein. Die Beschäftigung soll ihnen eine Tagesstruktur geben und eine Abwechslung beim Warten auf den Asylentscheid sein.

Zwei Asylsuchende werden für einen Tag pro Woche unter Aufsicht beim Säubern von öffentlichen Strassen und Plätzen behilflich sein.

Asylsuchende sind Personen, die in der Schweiz ein Asylgesuch gestellt haben und im Asylverfahren stehen. Für sie gelten grundsätzlich andere Rahmenbedingungen und Zielsetzungen als für vorläufig Aufgenommene und Flüchtlinge. So ist die Integration von Asylsuchenden (mit Status N) in den Arbeitsmarkt kein Ziel der schweizerischen Asyl- und Integrationspolitik. Sie dürfen keine Erwerbstätigkeit ausüben. Vom Arbeitsverbot nicht erfasst ist jedoch die Teilnahme an gemeinnützigen Beschäftigungsprogrammen. Dabei handelt es sich um Programme, die Asylsuchende eine Gestaltung ihres Alltags ermöglichen, indem sie unter Anleitung Arbeiten erledigen und die Arbeit einen Nutzen für die Allgemeinheit hat.

Klare Vorgaben

Den Asylsuchenden, die an einem solchen Beschäftigungsprogramm teilnehmen, kann eine Entschädigung bezahlt werden. Diese soll jedoch den Betrag von 400 Franken brutto je Monat nicht übersteigen. Arbeiten wie Unterhalt und Reinigung von Wäldern, Flüssen und Bächen, Unterhalt von Wanderwegen und Langlaufloipen, Bekämpfung von invasiven Neophyten, Erstellung von Veranstaltungsinfrastrukturen, Unterstützung bei Recycling oder auch die Reinigung öffentlicher Strassen und Plätze sind in der Praxis Gegenstand solch gemeinnütziger Beschäftigungsprogramme.

Zweimonatige Versuchsphase

Die Gemeinde Flawil startet nun in der kommenden Woche mit einer zweimonatigen Versuchsphase für ein Beschäftigungsprogramm für Asylsuchende. Vorerst zwei Asylsuchende – ein Syrer und ein Afghane -, welche von den Sozialen Diensten ausgesucht wurden, werden für einen Tag pro Woche unter Aufsicht dem Unterhaltsdienst oder dem Hauswartdienst beim Säubern von öffentlichen Strassen, Plätzen und Wegen behilflich sein. Die beiden Asylsuchenden werden eine Leuchtweste der Gemeinde Flawil tragen und mit drei Franken pro Stunde entschädigt.

Tagesstruktur geben

Das Ziel der Gemeinde Flawil ist es, dass die Asylsuchenden eine Beschäftigung haben und damit eine Tagesstruktur erhalten. Ausserdem soll es für sie eine Abwechslung beim Warten auf den Asylentscheid sein. Andere Gemeinden haben mit solchen Beschäftigungsprogrammen bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Von zufriedeneren Asylsuchenden ist die Rede, die froh seien, wenn sie etwas zu tun hätten und sich nicht langweilen müssten. In Flawil wird nach der zweimonatigen Versuchsphase Bilanz gezogen, und dann wird tüber den weiteren Verlauf des Beschäftigungsprogramms entschieden.