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Sonnendach.ch zeigt, ob das Hausdach für eine Solaranlage geeignet ist

Strom und Wärme auf dem eigenen Hausdach zu produzieren wird dank sinkender Preise für Solaranlagen und neuer Speichertechnologien immer interessanter. Die neue interaktive Anwendung Sonnendach.ch zeigt, wie geeignet die eigene Immobilie für die Solarenergieproduktion ist. Bereits sind 65 Prozent des Gebäudebestandes auf sonnendach.ch erfasst. Bis Anfang 2018 sollen alle Hausdächer der Schweiz verfügbar sein.

Seit April 2016 liefert die Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Feuerwehrsdepots Sonnenenergie ins Stromnetz. Der geschätzte Jahresertrag liegt bei 112‘000 Kilowattstunden.

Ist mein Hausdach geeignet für eine Solaranlage? Diese Frage lässt sich schon bald ganz einfach für jedes beliebige Hausdach der Schweiz beantworten. In einem Gemeinschaftsprojekt erarbeiten das Bundesamt für Energie (BFE), das Bundesamt für Landestopografie (Swisstopo) sowie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie Meteo Schweiz einen Solarkataster, der für die Öffentlichkeit auf Sonnendach.ch zugänglich ist.

Vier Eignungs-Kategorien

Auf Sonnendach.ch kann abgefragt werden, ob das eigene Hausdach für die Solarenergienutzung geeignet ist und wieviel Strom und Wärme produziert werden könnte. Die Anwendung verknüpft in Zusammenarbeit mit Meteotest Daten von Swisstopo zur Grösse und Orientierung jeder einzelnen Dachfläche mit satellitenbasierten solaren Einstrahlungsdaten von Meteo Schweiz. Die Eignung wird in vier Kategorien unterteilt, die sich farblich voneinander abheben: in gering (blau), mittel (gelb), gut (orange) und sehr gut (rot). Zwei konkrete Beispiele – das Haus Meise an der St.Gallerstrasse 28 in Flawil und das Haus, in welchem die Gemeindeverwaltung Degersheim untergebracht ist – sind auf der folgenden Seite zu finden.

65 Prozent des Gebäudebestandes

Zum jetzigen Zeitpunkt sind auf Sonnendach.ch etwa 65 Prozent des Gebäudebestandes der Schweiz abgebildet – insbesondere in der Zentral- und Nordostschweiz. Halbjährlich werden weitere Regionen hinzugefügt, sodass voraussichtlich Anfang 2018 die Hausdächer der ganzen Schweiz verfügbar sind. Die Anwendung wird zudem monatlich mit den aktuellen solaren Einstrahlungsdaten ergänzt.

Solarpotenzial der Gemeinde

Noch einen Schritt weiter geht das BFE und schätzt das Solarpotenzial für Strom und Wärme jeder einzelnen Gemeinde ab, indem es die Solarpotenziale der einzelnen Hausdächer nach bestimmten Kriterien kombiniert. Die Ergebnisse dieser Berechnung wurden kürzlich den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Das Solarstrom-Potenzial der Gemeinde Flawil beträgt gemäss dieser Berechnung 48,55 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr, jenes in Degersheim 25,19 Gigawattstunden pro Jahr (ohne Brauchwarmwasser-Erwärmung). Der typische Verbrauch eines Vier-Personen-Haushalts beträgt etwa 4500 Kilowattstunden pro Jahr. Beim Solarwärme-Potenzial (Heizwärme und Warmwasser) wurde für Flawil ein Wert von 19,65 Gigawattstunden pro Jahr berechnet. Bei Degersheim liegt der Wert bei 10,08 Gigawattstunden pro Jahr.

Energieberatungen in Flawil

Die Gemeinde Flawil hat zusammen mit der Stadt Gossau in der Person von Martin Künzler einen Energieberater. Seit Anfang dieses Jahres nimmt er jeweils jeden Freitagvormittag Beratungen in Energiefragen im Flawiler Gemeindehaus vor. Er befindet sich im dritten Stock im Büro 33. Telefonisch ist er auf der Nummer 071 394 17 72 erreichbar, die E-Mail-Adresse ist energieberatung@flawil.ch. Martin Künzler steht Privaten für niederschwellige Beratungen rund um das Thema Energie zur Verfügung. Die kantonale Energiefachstelle nimmt Energiechecks und Beratungen für die Wirtschaft vor.