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Girenmoos

Nach dem Rückgang der Gletscher der letzten Eiszeit, also vor etwa 10‘000 bis 15‘000 Jahren, bildete sich in der Senke des heutigen Girenmoos ein kleiner See. Dieser füllte sich langsam mit faulenden Holz- und Pflanzenteilen auf. So entstand mit der Zeit ein Flachmoor. Dessen Wasser ist kalkreich, weil aus den umliegenden Hängen und den Quellen kalkhaltiges Wasser in das Riet fliesst.

Torfabbau

Früher wurde im Girenmoos intensiv Torf abgebaut. Torf war in früheren Zeiten ein beliebter Brennstoff. In die Zeit um 1860 fällt die erste bekannte Absenkung des Wasserspiegels im Ried zur Torfgewinnung. Damals standen rund zehn Torf-Hütten im Girenmoos. Zum letzten Mal wurde während des Zweiten Weltkrieges Torf gestochen. Dann blieb es einige Jahrzehnte still um das sogenannt wertlose Land.

Vergeblicher Versuch einer Trockenlegung

Im Jahr 1953 verlangten einige Grundstückbesitzer vom Gemeinderat und dem kantonalen Meliorationsamt eine Trockenlegung des Riets. Dagegen wehrten sich Quellenbesitzer im Feld, auf dem Landberg und auf den Stocken sowie die Wasserversorgung Burgau. Diese Einsprachen und die hohen Kosten für vergleichsweise geringen Nutzen liessen das Vorhaben sterben.

Wichtiges Schutzgebiet

Das Girenmoos ist seit 1995 ein Schutzgebiet, klassiert als Flachmoor von nationaler Bedeutung. Ein offener Moorweiher, seltene Magerwiesen und eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt sind auf kleinem Raum anzutreffen. Für die Flawiler Bevölkerung ist es ein nahegelegenes Erholungsgebiet – sei es zum Wandern, zum Beobachten von Tieren und Pflanzen oder einfach zum Geniessen. Vor allem die Graureiher sind ein Anziehungspunkt. Im Girenmoos werden gebietstypische, jedoch immer seltener werdende Tierarten gezielt gefördert. Dazu gehören beispielsweise die Erdkröte, der Wasserfrosch oder verschiedene Libellen. Ein Grossteil des Girenmoos ist im Besitz der Stiftung Naturschutzreservate Flawil. Ein Schutzgebiet ist aber nicht statisch. Es verändert sich in seinem Aussehen, Pflanzen wachsen und breiten sich aus. Mit aufwendigen ehrenamtlichen Arbeiten trägt der Naturschutzverein Flawil und Umgebung eine wichtige Verantwortung für die Pflege des Girenmoos. Eine Aufwertung stellt die im Jahr 2009 erstellte Besucherlenkung und das Informationskonzept rund um das Girenmoos dar.