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Berufsbildung braucht konzentrierte Kräfte

Das Erfolgsmodell der Region Wil-Gossau heisst Berufsbildung. Die Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten der Region Wil-Gossau sehen grosse Herausforderungen. Digitalisierung und Mobilität sind nur zwei davon. Sie sind überzeugt, dass die Berufsbildung der Zukunft konzentrierte Kompetenz braucht: in Wil die Dienstleistungsberufe und Informatik, in Uzwil die industriell-technischen Berufe, in Flawil die Lebensmittelverarbeitung.

Erfolgreiche Berufsbildung ist eine Kultur-Leistung, von der Gesellschaft für die Gesellschaft. Sie ist für Herrn und Frau Ostschweizer so selbstverständlich, dass Aussenstehende auf ihren Wert hinweisen müssen, etwa ausländische Delegationen. Der Blick in Welt zeigt, dass Berufsbildung in seiner ganzen Breite und Komplexität nicht an den Staat delegiert werden kann. Der Berufsalltag kann dort nicht vermittelt werden, Berufsstolz schon gar nicht. Und die Wirtschaft allein kann es auch nicht. Sie bildet aus, was sie gerade braucht. Wer mitdenkende, selbständig agierende Menschen mit Horizont im Unternehmen haben will, ist auf eine unabhängige, breite Bildung seiner Leute angewiesen. Und für die Mitarbeiterin und den Mitarbeiter bedeuten eine gute Bildung Freiheit und mehr Optionen.

Vorne dabei sein

Die Gemeindepräsidenten der Region Wil-Gossau haben sich mit den aktuellen Herausforderungen der Berufsbildung befasst. Sie hören von den Unternehmen unisono und stellen auch selbst fest: Die Anforderungen an die Kompetenzen der Mitarbeitenden steigen nicht langsam, sondern sprunghaft. Die Betriebe und die Berufsbildungsorte müssen mithalten. Gerade weil immer mehr Arbeiten automatisiert werden, braucht es ein höheres Bildungsniveau im Beruf. Das erfordert moderne Unterrichtsmittel und eine höhere Bildungseffizienz. Es stärkt auch das schwer kopierbare Miteinander von Unternehmen und Staat.

Berufsschulen als Kompetenzorte

Es gilt, die Kräfte zu konzentrieren. Die Berufsschulen sollten zu Kompetenzzentren werden. Dann können sie modern ausgerüstet werden. Die vorhandenen Fähigkeiten der Unternehmen in der Region Wil-Gossau führen zu einer logischen Aufteilung:

  • Wil ist das regionale Dienstleistungszentrum. Darum sollen Dienstleistungsberufe und Informatik nach Wil.
  • Uzwil ist ein wichtiger Technologiestandort, prädestiniert für die industriell-technischen Berufe.
  • Nach Flawil sollen die Lebensmittelberufe. Diese Branche hat in der Region mit Micarna, Jowa oder Züger starke Player.

Regierung und Parlament sind eingeladen, eine solche Konzentration in ihre strategischen Überlegungen einzubeziehen und umzusetzen.